Mittwoch, 17. Juni 2015

MEINER!!!

  Unser Großer hat vor einigen Wochen herausgefunden, dass er ein eigenes Ich hat. Das macht sich vorallem dadurch bemerkbar, dass er ständig und zu allem "meiner" sagt: "Meiner Ball", "Meiner Eis", alles "meiner". Er wird dann manchmal richtig sauer und schreit mit weinerlicher Stimmer "MEINER!". Heute hing sein Schnuller mit der Schnullerkette zwischen Tisch und Hochstuhl fest und er zog so fest er konnte und sagte ganz vorwurfsvoll zum Tisch: "Meiner!" Mein Mann und ich guckten uns an und prusteten dann beide los vor Lachen. Manchmal kann man in solchen Momenten einfach nicht ernst bleiben. Natürlich ist das für den kleinen Mann eine ganz ernste Angelegenheit, denn der Schnuller gehört doch ihm und weder Papa noch dem Tisch!


  Dann widerum gibt es andere Situationen, in denen die "Meiner"-Phase ziemlich schlimm und gar nicht mehr zum Lachen ist. So war es beispielsweise vor einigen Wochen als seine Cousine mit ihren Eltern zu Besuch war und er all sein Spielzeug vor ihr in Sicherheit bringen musste. Es war ja alles seins... Er war regelrecht gestresst, versuchte aufgeregt beide Rutscheautos gleichzeitig in Beschlag zu nehmen und parallel zig andere Dinge unterm Arm davon zu schleppen. Er schrie und weinte und war ganz verzweifelt. Was macht man denn da? Ich brachte erstmal das umkämpfte Spielzeug außer Reichweite und stellte beide Rutscheautos nach draußen. Doch das änderte nichts daran, dass auch das ganze restliche Spielzeug verteidigt werden musste. Da er für Erklärungen und Argumente in diesem Moment überhaupt nicht zugänglich war, musste ich härtere Geschütze auffahren. Ich versuchte ihn abzulenken und zu beruhigen, indem ich kurz mit ihm den Raum verließ. Aber als wir wieder kamen, ging das Drama von vorne los... Dann sagte ich ihm, dass er in sein Zimmer müsse, wenn er sich nicht beruhigt und da er das nicht tat, brachte ich ihn in sein Zimmer. Ne halbe Minute später holte ich ihn schon wieder raus und fragte ihn, ob er jetzt vernünftig mit seiner Cousine spielen würde und er nickte. Aber es wurde einfach nichts mehr. Also packten wir die Kinder ein und gingen spazieren - endlich konnten beide in ihren Buggys entspannen. Und auch wir Eltern konnten uns wieder entspannen! Ich fand diese Situation ganz furchtbar, denn einerseits tat mir mein Sohn sehr leid, andererseits war ich auch unglaublich genervt... Ich kannte so ein Verhalten überhaupt nicht von ihm, aber er war ja scheinbar selbst ganz überrumpelt von seinen Gefühlen?! Dabei als Mutter ruhig zu bleiben, ist schon eine unglaubliche Herausforderung. Zum Glück ist es in dieser extremen Form bisher nicht wieder vorgekommen.

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