Sonntag, 22. November 2015

"Ich großer Junge!"

   Mein kleiner Prinz ist jetzt also schon ein "großer Junge"! Nicht nur, dass er quatscht wie ein Großer ;-) Er kann sich seine Socken schon alleine aus- und wieder anziehen, den Reißverschluss seiner Jacke (und neuerdings auch seines Schlafsacks) öffnen und auch fast (naja, eigentlich eher fast gar nicht) wieder zu machen, alleine die Treppen hoch und runter gehen, Zähne putzen (nicht nur seine eigenen, sondern auch die seiner Schwester: "Ritsche ratsche hin und her, Zähne putzen ist nicht schwer!"), alleine auf seinen Hochstuhl steigen und wieder runter klettern und ganz besonders gut kann er uns mitteilen, was er alles NICHT will. Was er dann genau will bleibt dabei häufig unklar... "DAS mag ich", "Was?", "DAS", "Hm?!" Er sagt quasi jedes Wort mehr oder weniger korrekt nach, aber wenn es drauf ankommt bleibt er doch lieber beim diffusen "das".


   Unser "großer Junge" arbeitet jetzt auch immer fleißig. Nachdem er einmal dem Papa helfen durfte das Bettchen seiner Schwester umzubauen und danach den ganzen Tag mit dem Imbus durch die Gegend lief, sucht er sich jetzt immer alles, was einem Schraubenzieher auch nur im Entferntesten ähnelt (z.B. ein Holzmesser aus seiner Kinderküche), läuft durchs Haus, sucht sich irgendwo irgendwelche (zum Glück bereits fest installierten!) Schrauben und fängt an daran herum zu schrauben. Dabei darf man ihn dann auch nicht stören: "Ich arbeite!" Im besten Fall bekommt man noch das andere Holzmesser und darf mitarbeiten: "Teamarbeit" eben ;-)

  Arbeit ist ohnehin gerade ein großes Thema bei ihm: "Papa Arbeit", "Opa Arbeit". Alle, die nicht da sind, sind automatisch auf der Arbeit (nur die Omi nicht, die ist dann immer im Urlaub *g*). Letztens hatten wir den Klempner hier, der uns ein neues Waschbecken im Gästeklo montiert hat. Unser "großer Junge" war krank zuhause und fand das soooo spannend: "S das?" ("Wer ist das?", "Was ist das?", seine allgemeine Frage um Antworten zu bekommen!). Nun erzählt er mir jedes Mal, wenn er das Waschbecken sieht, dass Mark daran gearbeitet hat, ein Bauarbeiter!

   Wie kann man nur sooo schnell ein "großer Junge" werden? Es ist toll, was er schon alles kann, aber meinetwegen darf es auch ein ganz klein bisschen langsamer gehen...

Mittwoch, 11. November 2015

Motzi feat. Böckchen: Willkommen in der Trotzphase!

   Zurzeit häufen sich die Trotzanfälle unseres 2-Jährigen. Unerwartet, scheinbar unbegründet und oft unerträglich. Manchmal verzweifel ich fast daran. Ich frage mich dann, was ich falsch mache, wenn ich ihn so gar nicht besänftigen kann?! Ich sabbel mir den Mund fusselig, drohe Konsequenzen an, nehme in den Arm - meist führt nichts davon zum Erfolg. Er muss dann einfach eine Weile schreien, strampeln, Dinge werfen und Wut ablassen. Oft ist es, so unerwartet wie es kam, plötzlich wieder vorbei. Für mich ist das sehr anstregend und nervenaufreibend. Mich nimmt das richtig mit. Ich will mich unbedingt so verhalten, dass er positiv aus dieser Phase herausgeht. Doch wie? Oft schreie ich dann doch irgendwann, weil ich mir nicht zu helfen weiß. Mittlerweile, nach einigen schlimmen Trotzanfällen, fällt es mir schon etwas leichter gelassen zu bleiben. Aber so richtig gelassen bin ich dann eigentlich auch nicht. Ich frage mich immer, wie andere Eltern damit umgehen, wie sie bei Getrotze reagieren?! Vermutlich finden alle Eltern irgendwann einen Weg mit ihren Kindern da durch zu kommen.

   Unser Großer tritt allerdings auch in sehr große Fußstapfen! Als ich mit ihm schwanger war, witzelten meine Mama und Schwiegermama schon rum, was das wohl für ein Quälgeist wird?! Sowohl mein Mann als auch ich waren wohl sehr anstrengende Kinder: Mein Spitzname war lange "Motzi". Das sagt ja schon alles... Und mein Mann wurde als Kind immer "Böckchen" genannt. Auch das ist ja ein recht aussagekräftiger Spitzname! Mein Mann und ich konterten den Müttern dann immer: "Minus und Minus ergibt Plus" ;-) Aber um die Trotzphase kommt man einfach nicht herum.

  Ich finde es ja auch toll, wenn meine Kinder selbstbewusst sind, ihre Wünsche äußern und durchsetzen können. Natürlich muss man das üben und das geht am besten bei den Eltern, die einem ja ohnehin alles verzeihen und einen immer lieben. Aber der Tag startet für alle Beteiligten nicht gerade gut, wenn der kleine Prinz schon 5 Minuten nach dem Aufstehen den ersten Trotzanfall bekommt - wegen eines Motorrads, dass er genau jetzt unbedingt haben muss, was aber bei Oma und Opa liegt...